Der 6,2-Liter-V8-Motor GM L86 wurde von 2013 bis 2020 von dem amerikanischen Unternehmen hergestellt und in beliebten Pick-ups und SUVs wie dem Chevrolet Tahoe und Cadillac Escalade verbaut. Eine aktualisierte Version dieses Aggregats ist unter der eigenen Bezeichnung L87 bekannt.
Technische Daten des GM L86 6,2-Liter-Motors
| Merkmal | Wert |
|---|---|
| Hubraum | 6162 cm³ |
| Kraftstoffsystem | Direkteinspritzung |
| Motorleistung | 409 – 426 PS |
| Drehmoment | 610 Nm |
| Zylinderblock | Aluminium V8 |
| Zylinderkopf | Aluminium 16V |
| Zylinderbohrung | 103,25 mm |
| Kolbenhub | 92 mm |
| Verdichtungsverhältnis | 11,5 |
| Motormerkmale | OHV |
| Hydraulische Ausgleichsvorrichtungen | ja |
| Steuerung | Kette |
| Phasenregler | ja |
| Turbolader | nein |
| Zu verwendendes Öl | 7,6 Liter 0W-20 |
| Kraftstoffart | AI-95 |
| Umweltklasse | EURO 5 |
| Ungefähre Lebensdauer | 300.000 km |
Fahrzeuge mit L86 6,2-Liter-Motor
| Modell | Produktionsjahre |
|---|---|
| Cadillac Escalade 4 (GMTK2XL) | 2014 – 2020 |
| Chevrolet Silverado 3 (GMTK2RC) | 2013 – 2019 |
| Chevrolet Suburban 11 (GMTK2YC) | 2014–2020 |
| Chevrolet Tahoe 4 (GMTK2UC) | 2014–2020 |
| GMC Sierra 4 (GMTK2RG) | 2013–2019 |
| GMC Yukon 4 (GMTK2UG) | 2014–2020 |
| GMC Yukon XL 4 (GMTK2YG) | 2014–2020 |
Probleme und Schwächen des L86-Motors: Betriebsmerkmale und Zuverlässigkeit

Der GM L86 ist ein 6,2-Liter-V8-Motor mit Direkteinspritzung und Phasenversteller, einer der Vertreter der EcoTec3 Gen V-Reihe. Er wird seit 2014 in den Premium-Versionen des Chevrolet Tahoe, Suburban, Silverado und GMC Yukon Denali verbaut. Ein moderner und technologisch fortschrittlicher Motor mit bis zu 420 PS, der jedoch nicht ohne Schwachstellen ist.
Hauptmerkmale der Konstruktion
- Aluminium-Zylinderblock
- VVT-Phasenversteller
- AFM/DOD-Zylinderabschaltung (bei frühen Versionen)
- Hydraulische Ausgleichsvorrichtungen und Rollenstößel
- Direkte Kraftstoffeinspritzung
Moderne Technologien sorgen für hohe Leistung und Kraftstoffeffizienz, bringen aber auch eine Reihe von Schwachstellen mit sich, insbesondere wenn die Wartungsempfehlungen nicht beachtet werden.
Haftende Hydraulikheber und Verschleiß der Nockenwelle
Das am häufigsten diskutierte und auftretende Problem beim L86 sind haftende Hydraulikausgleicher und daraus resultierende Schäden an der Nockenwelle.
Die Gründe dafür sind folgende:
- Minderwertiges oder altes Öl: Die Phasenversteller und hydraulischen Ausgleicher reagieren empfindlich auf die Sauberkeit und Viskosität des Schmiermittels.
- Ausfall der hydraulischen Ausgleicherkassette – im Gegensatz zum L92 kommt hier eine modulare Baugruppe zum Einsatz, und wenn auch nur eine Rolle klemmt, verschleißt die Nockenwelle aufgrund der Reibung an der Nockenwelle schnell.
- Schlechte Filtration – der werkseitige Filter fängt feine Schleifpartikel nicht immer effektiv auf, was den Verschleiß der Welle beschleunigt.
Symptome:
- Ticken, Klicken oder metallisches Klopfen im kalten Zustand.
- Fehlzündungen, unruhiger Zylinderlauf
- Fehler P030X, P050D, P0011 (Phase oder Zündung)
- Kompressionsverlust in einem Zylinder
Wenn dies nicht rechtzeitig diagnostiziert wird, müssen bei der Reparatur die Nockenwelle und alle 16 hydraulischen Ausgleichsventile ausgetauscht werden, was selbst für US-Verhältnisse teuer ist.
Problematische Ventilfedern
In Foren berichten Besitzer wiederholt von Ventilfederausfällen sowohl bei Serienmotoren als auch bei leicht getunten Motoren. Dies ist kein weit verbreitetes Problem, tritt jedoch regelmäßig auf:
- Die Ursache sind schwache Federn, die häufigen hohen Drehzahlen nicht immer standhalten können.
- Wenn die Feder bricht, kann das Ventil in den Zylinder fallen und dort einen fatalen Kontakt mit dem Kolben verursachen.
Symptome: plötzliches „Niesen“, Stolpern, „Fehlzündungsanzeige“, Kompressionsverlust und metallische Geräusche.

Es wird empfohlen, die Federn bei 150.000 km oder bei Verdacht auf instabilen Zylinderkopfbetrieb auszutauschen.
Hohe Empfindlichkeit gegenüber Kraftstoffqualität
Obwohl der L86 ein Verdichtungsverhältnis von 11,5:1 hat, ist er formal mit Benzin mit einer Oktanzahl von 89 und höher kompatibel. In der Praxis gilt jedoch:
- Bei Verwendung von AI-92 kann es insbesondere unter Last zu Klopfen kommen.
- Die Direkteinspritzung ist weniger geschützt gegen „klingelnde“ Verbrennung als die klassische verteilte Einspritzung.
- Die Verwendung von Kraftstoffen mit niedriger Oktanzahl führt außerdem zu Kohlenstoffablagerungen an den Einspritzdüsen und Einlassventilen.
Empfehlung: Verwenden Sie AI-95 oder höher, insbesondere im Sommer, beim Ziehen eines Anhängers oder beim Fahren in hügeligem Gelände.
Anfällig für Überhitzung – eine ererbte Schwäche
Wie der L92 ist auch der L86 empfindlich gegenüber Überhitzung. Dies ist auf seine hohe spezifische Leistung und seine kompakte Bauweise zurückzuführen. Die häufigsten Ursachen sind:
- Verschleiß der Pumpe – ihre Leistung nimmt nach 100.000 km ab.
- Verschmutzter Kühler (innen und außen) – insbesondere in staubigen oder städtischen Umgebungen.
- Thermostat klemmt in geschlossener Position.
- Schlechte Luftzirkulation im Stau und bei langsamer Fahrt.
Negative Folgen einer Überhitzung – Verformung des Zylinderkopfs, Austritt von Frostschutzmittel, Überhitzung des Öls und beschleunigter Verschleiß der VVT-Komponenten.
Ölverbrauch und Kurbelgehäuseentlüftung
Viele Besitzer eines L86 beklagen einen unvorhersehbaren Ölverbrauch, insbesondere bei aktiver Fahrweise oder längerer Fahrt unter Last:
- Der Hauptgrund ist eine ineffektive Kurbelgehäuseentlüftung (PCV).
- Das Entlüftungsventil kann verstopft oder klemmend sein, wodurch Öl in den Einlass gesaugt wird.
- Die Direkteinspritzung trägt ebenfalls zur Ansammlung von Kohlenstoffablagerungen im Brennraum bei, was die Wärmeübertragung beeinträchtigt und zu einer Verdünnung des Öls führt.

Einige Besitzer installieren Ölauffangbehälter, die einen Teil des Ölnebels auffangen, bevor er in die Zylinder gelangt.
Weitere Beschwerden von Besitzern
- Geräusche im kalten Zustand – häufig verursacht durch Ölmangel in den Hydraulikventilen und der Steuerkette.
- Fehlfunktionen des AFM/DOD-Systems – bei frühen Modellen verursachte das Zylinderabschaltungssystem Fehler und Fehlzündungen.
- Fehlfunktionen der Direkteinspritzdüsen – empfindlich gegenüber Verunreinigungen und erfordern hochwertigen Kraftstoff.
Empfehlungen für einen zuverlässigen Betrieb
Damit der L86 Ihnen lange Zeit zuverlässig dient:
- Verwenden Sie ausschließlich hochwertiges Dexos1 Gen2-Synthetiköl und wechseln Sie es alle 7.000–10.000 km.
- Spülen Sie den Kühler und das Kühlsystem alle 60–80.000 km.
- Überwachen Sie den Ölstand und lassen Sie ihn nicht sinken – der Motor verträgt keinen Ölmangel.
- Diagnostizieren Sie die Kurbelgehäuseentlüftung und bauen Sie gegebenenfalls einen Ölabscheider ein.
- Bei ersten Anzeichen von Geräuschen oder Fehlzündungen überprüfen Sie die Nockenwelle und die hydraulischen Ventilstößel.
Vergleich der Zuverlässigkeit der Motoren GM L92, L86 und L87
Eine detaillierte Analyse von drei beliebten V8-Motoren von General Motors: ihre Schwachstellen, Konstruktionsunterschiede und Zuverlässigkeit im Betrieb.
Typische Probleme
| Problem | L92 | L86 | L87 |
|---|---|---|---|
| Überhitzung | Häufig | Häufig | Selten |
| Hydraulische Ausgleichsvorrichtungen und Nockenwelle | Selten | Häufig | Manchmal |
| AFM / DOD | Minimal | Ja, bei Kilometerstand | Selten |
| Ölverbrauch | Manchmal | Häufig | Seltener |
| Geräusche bei Kälte | Manchmal | Häufig | Manchmal |
| Fehlzündung, Zündspulen | Ja | Selten | Selten |
| Auspuffkrümmerbolzen | Häufig | Manchmal | Manchmal |
| Benzinempfindlichkeit | Durchschnittlich | Hoch | Durchschnittlich |
Lebensdauer und Zuverlässigkeit
| Indikator | L92 | L86 | L87 |
|---|---|---|---|
| Lebensdauer vor Überholung | 300–350 Tausend km | 200–250 Tausend km | 250–350 Tausend km |
| Wartung | Einfach | Komplexer | Komplex |
| Ölempfindlichkeit | Durchschnittlich | Sehr hoch | Hoch |
| Kraftstoffempfindlichkeit | Durchschnittlich | Sehr hoch | Durchschnittlich |
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