Der 3,0-Liter-Reihen-5-Zylinder-Motor Mercedes OM 617 wurde von 1974 bis 1990 montiert und in so beliebten Modellen wie W123, W126 oder SUV Gelendwagen verbaut. Dieses Dieselaggregat wurde ständig modernisiert und weist daher mehrere Modifikationen auf.

Technische Daten des Mercedes OM617 3.0 Dieselmotors

Modifikation Typ Zylinder Ventile Volumen (cm³) Zylinderdurchmesser (mm) Kolbenhub (mm) Antriebssystem Leistung (PS) Drehmoment (Nm) Kompressionsverhältnis Kraftstoff Umweltklasse
OM 617 D 30 (1974) Bereit 5 10 3005 91 92,4 Wirbelkammer 80 172 21.0 Diesel EURO 0
OM 617 D 30 (1979) Bereit 5 10 2998 90,9 92,4 Wirbelkammer 88 172 21,5 Diesel EURO 0
OM 617 D 30 A (1977) Bereit 5 10 3005 91 92,4 Wirbelkammer 111 228 21.5 Diesel EURO 0
OM 617 D 30 A (1979) Ready 5 10 2998 90,9 92,4 Wirbelkammer 121 230 21,5 Diesel EURO 0
OM 617 D 30 A (1982) Bereit 5 10 2998 90,9 92,4 Wirbelkammer 125 250 21,5 Diesel EURO 0

Beschreibung des Motors: OM 617 3.0 Diesel

1974 wurde auf der Grundlage des 4-Zylinder-Diesels OM616 ein ähnlicher 5-Zylinder-Motor entwickelt. Die erste Modifikation dieses Vorkammer-Dieselaggregats war atmosphärisch. Es hat den gleichen Zylinderblock aus Gusseisen, einen Zylinderkopf aus Gusseisen mit 10 Ventilen ohne Hydrokompensatoren und eine zweireihige Steuerkette, die die einzige Nockenwelle und die Reihen-Einspritzdüse Bosch M dreht. 1979 erschien ein neuer Zylinderkopf, das Verdichtungsverhältnis wurde erhöht und die Leistung stieg von 80 auf 88 PS.

Mercedes OM617 3.0-Motor

1977 debütierte ein Dieselmotor mit einer Garrett TB03-Turbine in der amerikanischen Version der W116-Limousine. 1979 wurde er ebenfalls modernisiert und die Leistung des neuen Aggregats von 111 auf 121 PS erhöht. 1982 wurde der dvs erneut aktualisiert und die leistungsstärkste Modifikation mit 125 PS und 250 Nm.

Mit dem OM617-Motor ausgestattete Automodelle

Modell Baujahre
Mercedes E-Klasse W114 1974–1976
Mercedes E-Klasse W123 1976 – 1986
Mercedes S-Klasse W116 1977 – 1980
Mercedes S-Klasse W126 1979 – 1985
Mercedes G-Klasse W460 1979 – 1990
Mercedes T1-Serie W601 1981 – 1988

Mercedes OM617 Motor-Wartungsvorschriften

Wartungstyp Wartungsintervall
Ölwechsel Alle 10.000 km
Schmiermenge 7,5 Liter
Ölwechsel 6,5 Liter*
Welches Öl 10W-40, MB 228.1/229.1
Getriebe-Steuerungstyp Kette
Angegebene Lebensdauer Nicht begrenzt
Praktische Lebensdauer 200.000 km
Folgen eines Ausfalls der Ventilsteuerung Gebrochene Kipphebel

Ventileinstellung

Mercedes OM617 3.0-Motor

Einstellung Periodizität Methode
Einstellung des thermischen Spiels Alle 20.000 km Kontermuttern
Einlassventilspiel 0,10 mm
Auslassventilspiel 0,30 mm

Austausch von Verbrauchsmaterial

Verbrauchsmaterial Austauschintervalle
Ölfilter 10.000 km
Luftfilter 30.000 km
Kraftstofffilter 60.000 km
Zündkerzen 100.000 km
Hilfsriemen 100.000 km
Kühlmittel 5 Jahre oder 90.000 km

Mercedes OM617-Motor: Vor- und Nachteile

Der Mercedes OM617-Dieselmotor ist eine wahre Legende unter den Motoren und für seine Zuverlässigkeit und Langlebigkeit bekannt. Dieser 5-Zylinder-Reihen-Dieselmotor kam 1974 auf den Markt und wurde bis Ende der 80er Jahre in verschiedenen Mercedes-Modellen eingesetzt.

Der Motor ist für seine hohe Laufleistung, einfache Bauweise und die Verfügbarkeit von Ersatzteilen bekannt. Wie jeder Antriebsstrang hat er jedoch seine Vor- und Nachteile.

Vorteile des OM617-Motors

Widerstandsfähigkeit bis zu 1.000.000 Kilometer Laufleistung

Dieser Motor kann bei richtiger Pflege Jahrzehnte halten. Eine Laufleistung von 500.000 bis 700.000 km ohne Überholung ist üblich, und bei sorgfältiger Wartung hält er bis zu einer Million Kilometer.

Weit verbreitete Nutzung

Der OM617 wurde in vielen Mercedes-Modellen verwendet, darunter in der E-Klasse (W123), der S-Klasse (W116, W126), der G-Klasse (W460) sowie in Nutzfahrzeugen. Dadurch ist es einfach, Ersatzteile und Reparaturfachleute zu finden.

Verfügbarer Service und Ersatzteile

Da dieser Motor unter Mechanikern bekannt ist, ist sein Service kostengünstig und Ersatzteile sind sowohl neu als auch auf Schrottplätzen leicht zu finden.

Große Auswahl an Spendern

Auf dem Aftermarket gibt es viele Vertragsmotoren, die als Ersatz oder für den Umbau gekauft werden können. Dies macht den OM617 zu einer günstigen Option für Besitzer von Oldtimern.

Nachteile des OM617-Motors

Rissprobleme in den Anfangsjahren

Mercedes OM617 3.0-Motor

Frühe Versionen des Motors (vor 1979) litten unter Rissen im Zylinderblock in der Nähe des fünften Zylinders sowie unter Kurbelwellenbrüchen. Dieser Konstruktionsfehler wurde in späteren Modifikationen behoben.

Relativ kurzlebige Turbine

Die Turboversion (OM617A) verträgt keine abrupten Stopps nach intensiver Fahrt. Wenn der Motor unmittelbar nach hohen Drehzahlen ausgeschaltet wird, fällt der Turbolader schnell aus. Daher installieren die Besitzer häufig einen Turbotimer.

Regelmäßige Öllecks

Der OM617 ist berüchtigt für Öllecks, insbesondere am hinteren Kurbelwellen-Öldichtring. Der Öldichtring ist hier ein Stopfendichtring, der mit der Zeit undicht wird.

Keine Hydrokompensatoren

Der Motor hat keine Hydrokompensatoren, sodass die Ventile regelmäßig (alle 20.000 km) eingestellt werden müssen.

Häufige Ausfälle und Probleme des OM617-Motors

Probleme der ersten Produktionsjahre

Wie bereits erwähnt, können frühe Versionen des Motors (vor 1979) unter Blockrissen und Kurbelwellenversagen leiden. Diese Mängel wurden in späteren Versionen behoben, aber Besitzer älterer Modelle sollten vorsichtig sein.

Turbolader

Wenn der Motor vor dem Abstellen nicht abgekühlt wird, verstopft das Öl in der Turbine und fällt schnell aus. Die Lösung besteht darin, einen Turbotimer einzubauen oder den Motor nach dem aktiven Fahren einfach 1–2 Minuten im Leerlauf laufen zu lassen.

Dehnung der Steuerkette

Der Motor ist mit einer zweireihigen Steuerkette ausgestattet, die zwar robust ist, sich aber nach 200.000 bis 250.000 km dehnt. Sie muss zusammen mit den Bremssätteln und Kettenrädern ausgetauscht werden.

Geräusche und Vibrationen

Der OM617 ist ein älterer Dieselmotor, daher ist er laut und vibriert stark. Dies macht sich besonders im kalten Zustand und im Winter bemerkbar.

Kraftstoff- und Öllecks

Viele Besitzer klagen über Kraftstofflecks an der Druckerhöhungspumpe sowie über Öllecks an Dichtungen und Öldichtungen.

Lebensdauer des Motors

In der Praxis schafft der Motor ohne Überholung problemlos 500.000 bis 700.000 km. Bei guter Wartung kann die tatsächliche Laufleistung 1.000.000 km erreichen.

Categories: Mercedes

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