Der 4,0-Liter-Dieselmotor Mercedes OM629 wurde von 2005 bis 2010 von dem Unternehmen hergestellt und nur in den größten und teuersten Modellen des Konzerns wie W211, W221 und X164 verbaut. Der Motor wurde in einer einzigen Version DE 40 LA angeboten, jedoch mit unterschiedlichen Indizes: 420 CDI und 450 CDI.
Beschreibung des Mercedes OM629
Einer der leistungsstärksten Dieselmotoren seiner Zeit
Als der OM629 im Jahr 2005 eingeführt wurde, war er einer der leistungsstärksten V8-Dieselmotoren in der Serienproduktion. Seine Leistung erreichte 320 PS und ein Drehmoment von bis zu 730 Nm, was ihn fast auf Augenhöhe mit den AMG-Benzin-V8-Motoren der frühen 2000er Jahre brachte.
Doppelte Turboaufladung mit hochpräziser Abstimmung
Der Motor wurde mit zwei Garrett GTB1752VK-Turboladern ausgestattet, die in einem parallelen Aufladesystem arbeiten. Dies sorgte für ein hohes Ansprechverhalten bei niedrigen Geschwindigkeiten und einen stabilen Schub im mittleren Drehzahlbereich, ohne die für Dieselmotoren typische „Turboträgheit“.
Technische Verwandtschaft mit dem Maybach-Diesel
Obwohl der OM629 zur Mercedes-Benz-Reihe gehört, spiegelte sein Design in vielerlei Hinsicht die Lösungen wider, die im Luxuswagen Maybach zum Einsatz kamen. Der Einsatz eines Aluminium-V8 mit 32 Ventilen und einem fortschrittlichen Common-Rail-Einspritzsystem sorgte für eine komfortable und leise Fahrt.
Einzigartige Balance zwischen Leistung und Umweltfreundlichkeit
Für seine Zeit erfüllte der Motor die Euro-4-Norm, was für einen V8-Diesel eine Leistung war. Möglich wurde dies durch ein präzises Partikelfilter-Managementsystem und eine effiziente Abgasrückführung, trotz ihrer Nachteile in Bezug auf die Umweltverschmutzung.
Seltenheit und Sammlerwert

Aufgrund des begrenzten Produktionszeitraums und der relativ geringen Stückzahlen sind Fahrzeuge mit dem OM629 bereits heute selten. Besonders wertvoll sind Modelle mit einer Laufleistung von bis zu 200.000 Kilometern und einer guten Wartungshistorie – sie sind bei Diesel-V8-Enthusiasten und Sammlern gefragt.
Technische Daten des Mercedes OM629 4.0 CDI-Motors
| Modifikation | OM 629 DE 40 LA |
| Genaues Volumen | 3996 cm³ |
| Antriebssystem | Common Rail |
| Antriebsleistung | 306 – 320 PS |
| Drehmoment | 700 – 730 Nm |
| Zylinderblock | Aluminium V8 |
| Zylinderkopf | Aluminium 32V |
| Zylinderdurchmesser | 86 mm |
| Kolbenhub | 86 mm |
| Kompressionsverhältnis | 17,0 |
| Antriebseigenschaften | Ladeluftkühler |
| Hydrokompensatoren | ja |
| Getriebeübersetzung | zweireihige Kette |
| Fasoregulator | nein |
| Turbolader | zwei GTB1752VK |
| Welches Öl einfüllen | 10,5 Liter 5W-30 |
| Kraftstoffart | Diesel |
| Umweltklasse | Euro 4 |
| Beispiel für die Lebensdauer | 320.000 km |
| Motorgewicht | 280 kg |
Fahrzeuge mit OM629 4.0 CDI-Motor
| Mercedes E-Klasse W211 | 2006–2009 |
| Mercedes S-Klasse W221 | 2005–2010 |
| Mercedes GL-Klasse X164 | 2006 – 2010 |
| Mercedes ML-Klasse W164 | 2007 – 2010 |
Nachteile und typische Fehler des Mercedes-Motors OM629
Allgemeine Beschreibung

Der Mercedes-Motor OM629, der den problematischeren OM628 ersetzte, erhielt eine Reihe von Konstruktionsverbesserungen, die auf eine Verbesserung der Zuverlässigkeit und Effizienz abzielten. Trotz der Verbesserungen weist der Motor jedoch eine Reihe charakteristischer Mängel auf, die Sie bei der Wartung und beim Betrieb beachten sollten.
Probleme mit dem Kraftstoffsystem
Die Hauptfehler des OM629-Diesels hängen mit den Elementen des Kraftstoffsystems zusammen. Am häufigsten sind Besitzer mit Einspritzdüsen konfrontiert, die mit der Zeit anfangen, Kraftstoff zu überlaufen. Dies führt zu instabilem Betrieb, erhöhtem Verbrauch und Verschlechterung der Umweltleistung. Ein weiteres Problem ist die Einspritzdüse, die bei Verwendung von Kraftstoff minderer Qualität störanfällig ist.
Verkokung des EGR-Systems
Der Motor neigt zu starker Ablagerungsbildung, insbesondere im AGR-Bereich. Dies führt zu schlechter Leistung, Fehlermeldungen im Armaturenbrett und der Notwendigkeit einer häufigen Reinigung der Ansaugkomponenten. Ruß- und Ölablagerungen behindern den normalen Verbrennungsprozess und beeinträchtigen die Gesamtdynamik.
Überhitzungsempfindlichkeit
Der OM629 ist extrem anfällig für Überhitzung. Höhere Temperaturen können zu Riefen auf den Zylinderoberflächen und in fortgeschrittenen Fällen zu Rissen im Zylinderkopf führen. Dies gilt insbesondere dann, wenn das Kühlsystem nicht richtig funktioniert oder der Motor über längere Zeiträume unter extremer Last betrieben wird.
Verschleiß von Turbolader und Steuerzeiten
Nach einer Laufleistung von etwa 200.000 Kilometern ist es oft notwendig, den Turbolader auszutauschen. Die beiden im Motor verwendeten GTB1752VK-Turbinen verlieren mit der Zeit ihre Dichtigkeit, was mit einer Leistungsminderung und blauem Rauch einhergeht. Bei dieser Laufleistung kommt es auch zu einer Dehnung der Steuerkette, was zu Phasenänderungen und Schäden am Ventiltrieb führen kann, wenn sie nicht rechtzeitig ausgetauscht wird.
Schlussfolgerungen
Der OM629-Motor zeichnet sich durch hohe Leistung und modernes Design aus, erfordert jedoch eine sorgfältige Wartung. Ein rechtzeitiger Ölwechsel, regelmäßige Diagnosen der Kraftstoff- und Gasverteilungssysteme sowie die Kontrolle der Kühlmitteltemperatur können die Lebensdauer des Motors verlängern und das Risiko kritischer Ausfälle verringern.
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