Der 1,3-Liter-Turbo-Motor Toyota 4E-FTE wurde von 1990 bis 1999 in einem Werk in Japan hergestellt und in der vierten und fünften Generation des Modells Starlet in den Karosserievarianten P80 und P90 verbaut. Dieser Turbomotor wird sehr häufig für kostengünstige Motorentauschaktionen bei anderen Toyota-Fahrzeugen verwendet.
Technische Daten des Toyota 4E-FTE (1,3 l Turbo) Motors
| Parameter | Wert |
|---|---|
| Hubraum | 1331 cm³ |
| Kraftstoffsystem | Einspritzdüse |
| Motorleistung | 135 PS |
| Drehmoment | 157 Nm |
| Zylinderblock | Gusseisen R4 |
| Zylinderkopf | Aluminium, 16 Ventile |
| Zylinderbohrung | 74 mm |
| Kolbenhub | 77,4 mm |
| Verdichtungsverhältnis | 8,2 |
| Motormerkmale | DOHC, Ladeluftkühler |
| Hydraulische Ausgleichsvorrichtungen | Nein |
| Steuerung | Riemen |
| Phasenregler | Nein |
| Turbolader | CT9 |
| Empfohlenes Öl | 3,2 Liter 5W-30 |
| Kraftstoffart | AI-92 |
| Emissionsklasse | EURO 2 |
| Ungefähre Lebensdauer | 200.000 km |
| Motorgewicht | 115 kg |
Fahrzeuge mit 4E-FTE-Motoren
| Modell | Produktionsjahre |
|---|---|
| Toyota Starlet 4 (P80) | 1990 – 1995 |
| Toyota Starlet 5 (P90) | 1996 – 1999 |
Nachteile und Probleme des Toyota 4E-FTE-Motors

Der Toyota 4E-FTE ist ein kompakter 1,3-Liter-Turbobenzinmotor aus der E-Familie, der vor allem in den „aufgeladenen“ Versionen des Toyota Starlet und Glanza verbaut wurde. Trotz seines geringen Gewichts und seiner hohen Leistung pro Liter kann dieser Motor mit seiner Dynamik und Ausdauer angenehm überraschen. Allerdings ist er nicht ohne Nuancen. Mit der Zeit, insbesondere bei aggressiver Fahrweise und mangelnder Wartung, beginnt der Motor „seinen Charakter zu zeigen“.
Überhitzung – eine Schwachstelle in der Konstruktion
Obwohl der 4E-FTE im Allgemeinen zuverlässig ist, ist Überhitzung einer der kritischsten Risikofaktoren. Selbst eine kurze Überhitzung kann schwerwiegende Folgen haben:
- Risse und Undichtigkeiten in den Öldichtungen;
- Verbrannte Zylinderkopfdichtungen, die zu Kompressionsverlust, Ölemulsion und wiederholter Überhitzung führen;
- Verschleiß von Kunststoff- und Gummischläuchen des Kühlsystems.
Empfehlung: Achten Sie besonders in warmen Klimazonen oder bei aktiver Fahrweise auf den Zustand des Kühlers, des Thermostats und des Lüfters.
Schwankende Leerlaufdrehzahl
Der Motor reagiert empfindlich auf Verunreinigungen der Drosselklappe und des Leerlaufregelkanals (RCH). Mit der Zeit beeinträchtigen Kohlenstoffablagerungen und Schmutz den Luftstrom, was zu folgenden Problemen führt:
- Unruhiger Motor im Leerlauf;
- Schwankende Leerlaufdrehzahl;
- Seltener – spontanes Absterben des Motors beim Loslassen des Gaspedals.
Vorbeugung: Eine regelmäßige Reinigung der Drosselklappe, des RCH und der Kurbelgehäuseentlüftung behebt das Problem.
Ölverbrauch (Ölverbrennung)
Nach 100.000 km Laufleistung können Ölschaberringe festsitzen, was sich wie folgt äußert:
- Erhöhter Motorölverbrauch;
- Verminderte Kompression;
- Rauch bei hohen Drehzahlen oder beim Beschleunigen.
- Die Ursache ist Überhitzung, minderwertiges Öl und aggressive Fahrweise, insbesondere wenn der Motor nicht regelmäßig gewartet wurde.
Lösung: Ersetzen Sie die Ölabstreifringe und reparieren Sie gegebenenfalls die Kolbengruppe.
Keine hydraulischen Ausgleichsvorrichtungen
Der Motor ist nicht mit hydraulischen Ausgleichsvorrichtungen ausgestattet, sodass die Ventilspiele manuell eingestellt werden müssen. Dieser Vorgang ist in der Regel alle 80.000–100.000 km erforderlich, abhängig von den Betriebsbedingungen und der Ölqualität.

Anzeichen für einen notwendigen Einstellvorgang:
- Ein charakteristisches Klickgeräusch bei kaltem Motor;
- Verlust der Traktion;
- Unruhiger Leerlauf.
Tipp: Vernachlässigen Sie diesen Vorgang nicht, da Sie sonst den Verschleiß des Steuerungssystems und der Ventile selbst beschleunigen können.
Service-Bulletins und Konstruktionsverbesserungen
Toyota hat für den 4E-FTE eine begrenzte Anzahl von technischen Service-Bulletins (TSBs) herausgegeben, da der Motor in relativ geringen Stückzahlen produziert und hauptsächlich in Fahrzeugen für den japanischen Heimatmarkt verbaut wurde. Folgende Verbesserungen sind jedoch bekannt:
- Verstärkte Zylinderkopfdichtungen bei späteren Versionen;
- Aktualisierung der Öldeckel und -ringe im Rahmen einer Servicekampagne für ausgewählte Chargen;
- Änderungen an der ECU-Firmware für den korrekten Betrieb mit dem Kraftstoffsystem;
- Empfehlungen für die Verwendung von Ölen mit erhöhter thermischer Stabilität für den Sportbereich.
Rückrufaktionen
Der Toyota 4E-FTE-Motor wurde zwischen den 1990er und frühen 2000er Jahren in einer Reihe von Toyota-Modellen verbaut, darunter der Starlet und der Glanza. Trotz seiner relativ einfachen und zuverlässigen Konstruktion wies dieser Turbomotor, wie jeder andere auch, bestimmte Konstruktionsmerkmale auf, die seine Langzeitleistung beeinträchtigen konnten.
Toyota führt wie andere Hersteller regelmäßig Rückrufaktionen durch, um potenzielle Mängel zu beseitigen oder die Leistung seiner Fahrzeuge zu verbessern. Auch für den 4E-FTE-Motor wurden mehrere solcher Kampagnen durchgeführt, die verschiedene Aspekte des Motorbetriebs, seiner Komponenten und des Kühlsystems betrafen. Werfen wir einen Blick auf die wichtigsten davon.
1. Probleme mit der Zylinderkopfdichtung und Überhitzung
Einer der wichtigsten Gründe für die Rückrufaktionen war die Überhitzung des Motors, die zu Schäden an der Zylinderkopfdichtung (CHG) führte. Bei Überhitzung des 4E-FTE-Motors konnten Risse in der Dichtung entstehen, durch die Kühlflüssigkeit in die Zylinder oder Ölkanäle gelangen konnte. Dieser Defekt konnte zu erhöhtem Ölverbrauch, Flüssigkeitslecks und sogar zu Schäden an der Zylinder-Kolben-Baugruppe führen.
Lösung im Rahmen der Rückrufaktion: Toyota bot an, die Zylinderkopfdichtung durch eine stärkere Version zu ersetzen, die höheren Temperaturen und Belastungen standhalten konnte. Außerdem wurden zusätzliche Inspektionsmaßnahmen empfohlen, um Probleme mit dem Kühlsystem zu diagnostizieren und zu beheben, darunter der Austausch des Thermostats und des Kühlers durch neue, verbesserte Komponenten.
2. Ölabstreifringe und erhöhter Ölverbrauch
Nach Erreichen einer Laufleistung von etwa 100.000 km stellten viele Besitzer einen erhöhten Ölverbrauch aufgrund von Verschleiß an den Ölkontrollringen fest. Dieser Defekt führte zu einer verminderten Kompression in den Zylindern und zu charakteristischen Symptomen wie Rauch im Auspuff und einem Leistungsverlust.

Servicelösung: Im Rahmen der Kampagne bot Toyota an, die Ölschaberdeckel und -ringe durch langlebigere und hochwertigere Teile zu ersetzen, was zu einer Verringerung des Verschleißes und einer Verbesserung der Abdichtung beitrug.
3. Ventileinstellung und Probleme mit hydraulischen Ausgleichsventilen
Der 4E-FTE-Motor war nicht mit hydraulischen Ventilstößeln ausgestattet, sodass die Ventilspiele regelmäßig eingestellt werden mussten. Einige Besitzer von Fahrzeugen mit diesem Motor stellten Verschleiß am Ventiltrieb fest, insbesondere bei unzureichender Wartung oder Verwendung von minderwertigem Öl.
Lösung im Rahmen der Servicekampagne: Um vorzeitigen Verschleiß zu vermeiden und einen stabileren Motorlauf zu gewährleisten, wurde eine regelmäßige Überprüfung und Einstellung des Ventilspiels alle 80.000 bis 100.000 km empfohlen.
4. Probleme mit dem Kraftstoffsystem und der Drosselklappe
Beim 4E-FTE-Motor kann es zu einer Verunreinigung der Drosselklappe und des Drehzahlregelkanals (Leerlaufdrehzahl) kommen, was zu Drehzahlschwankungen und einem unruhigen Leerlauf des Motors führt. Dieses Problem kann auftreten, wenn Kraftstoff minderer Qualität verwendet wird oder wenn die Ansaug- und Abgassysteme nicht ordnungsgemäß gewartet werden.
Service-Maßnahme: Im Rahmen der Rückrufaktion empfahl Toyota eine regelmäßige Reinigung der Drosselklappe und der Drehzahlregelung und bot verbesserte Filter und Luftansaugsysteme an, um Verunreinigungen zu verhindern. Außerdem wurden Firmware-Updates für die ECU angeboten, um die Leistung des Kraftstoffsystems zu verbessern.
5. ECU-Software-Updates und Verbesserungen
In späteren Versionen des 4E-FTE-Motors wurden ECU-Software-Updates veröffentlicht, um die Leistung des Turboladers und die Steuerung des Kraftstoffsystems zu verbessern, was zu einem geringeren Kraftstoffverbrauch und geringeren Emissionen führen konnte.
Lösung: Durch die Aktualisierung der ECU-Firmware konnte eine bessere Abstimmung des Einspritzsystems und eine Verbesserung der Gesamtleistung des Motors erreicht werden.
Fazit zur Zuverlässigkeit
Der Toyota 4E-FTE ist ein interessanter und temperamentvoller Motor mit Charakter. Er ist recht zuverlässig, aber wartungsempfindlich und insbesondere anfällig für Überhitzung. Bei guter Pflege und moderatem Chiptuning kann er 200.000 bis 250.000 km zurücklegen und dabei eine akzeptable Dynamik und einen stabilen Betrieb aufrechterhalten.
Wenn Sie jedoch vergessen, die Ventile einzustellen, das Kühlsystem zu starten und schwankende Drehzahlen zu ignorieren, wird selbst ein so langlebiger Motor schnell zu einer Kostenquelle. Bei der Auswahl eines Fahrzeugs mit einem 4E-FTE lohnt es sich, nicht nur auf den Kilometerstand, sondern auch auf die Wartungshistorie zu achten – dies ist der Schlüssel zu seiner Langlebigkeit.
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